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MHB-Vortrag zur Mumie des Ritter Kalebuz in Kampehl

09. 07. 2024

 

Über 300 Jahre alt und immer noch rätselhaft: Die Mumie des Christian Friedrich von Kalebuz fasziniert seit Jahrhunderten. Jetzt lüftet ein Forschungsteam unter der Leitung von Professor Andreas Winkelmann von der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB Theodor Fontane) mit modernen Methoden einige Geheimnisse um den märkischen Edelmann.

 

 Christian Friedrich von Kalebuz, auch Ritter Kalebuz genannt, ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten Brandenburgs. Sein Leichnam ist seit über 300 Jahren erhalten geblieben und trotzt bis heute dem Verfall. Um die Mumie ranken sich zahlreiche Legenden. Angeblich soll Kalebuz ein ausschweifendes Leben geführt und das "Recht der ersten Nacht" missbraucht haben. 1690 wurde er des Mordes an einem Schäfer beschuldigt, jedoch freigesprochen. Vor Gericht schwor er angeblich, dass sein Körper nicht verwesen solle, falls er der Täter sei. 1794 wurde seine mumifizierte Leiche entdeckt und ist seither in der Kampehler Kirche zu besichtigen.
 

Anatomieprofessor Andreas Winkelmann und weitere Experten haben Mitte Februar 2023 mit der Untersuchung der Mumie begonnen und zum Leben des Gutsherren recherchiert. Unter anderem wurde die Mumie dafür nach Neuruppin gebracht und in der radiologischen Praxis des Universitätsklinikums Ruppin-Brandenburg (ukrb) mittels Computertomografie durchleuchtet. Durch dieses dreidimensionale bildgebende Verfahren lassen sich beispielsweise Aussagen zu früheren Verletzungen der Person und zum Zustand der Mumie treffen. Bei dieser Gelegenheit wurden der Mumie auch Proben entnommen.

 

Über die bisherigen, durchaus überraschenden Ergebnisse der Untersuchungen, die von der Stiftung der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin unterstützt wurden, wird Professor Winkelmann am Freitag, 12. Juli 2024, in der Kampehler Kirche sprechen – gleich neben der Kalebuz-Gruft. Der Vortrag beginnt um 18 Uhr.

 

Bild zur Meldung: Markus Kluge/MHB@MHB